Petershagen-Neuenknick. Am Samstag, den 24.07.2021, traf sich erstmals die „Arbeitsgruppe Sammlung F. Brinkmann“ der Gesellschaft zur Förderung der Bodendenkmalpflege im Kreis Minden-Lübbecke zu einem ersten Arbeitseinsatz im Archiv der Stadt Petershagen.
Zur Vorgeschichte: In den Räumen des Stadtarchivs der Stadt Petershagen, in der ehemaligen Grundschule Neuenknick, lagern die gesammelten Funde des ehemaligen Bodendenkmalpflegers Friedrich Brinkmann sen., sie stammen nahezu alle aus dem Gebiet der Stadt Petershagen. Nach dem Tod von F. Brinkmann sen. wurden die zahlreichen Fundstücke durch seinen Enkel Dr. Dieter Brinkmann im Jahr 2014, mit der Prämisse, dass sie in der Stadt bleiben sowie für Schulen und Forschung zugänglich gemacht werden, übergeben. Seit der Übergabe lagerten die Funde unsortiert und ungeschützt vor dem natürlichen Zerfall, in einem Kellerraum des Archivs.
Ausgelöst durch eine Unterstützungsanfrage der ehrenamtlichen Archivar*innen und in Absprache mit der Stadt Petershagen erklärte sich der Verein bereit, die Funde zu sichten, die Sammlung zu „entsammeln“, zu katalogisieren und ausstellungswürdige Exponate der Öffentlichkeit voraussichtlich in einer Wanderausstellung zugänglich zu machen.
Die Arbeitsgruppe säuberte zunächst keramische Gefäße von Staub und losen Resten. Dann wurden diese in den Arbeitsraum verbracht und dort vorsichtig nass gereinigt, getrocknet und zur weiteren Aufarbeitung sortiert. Bei einem nachfolgenden Arbeitseinsatz sollen die Keramikgefäße mit den noch vorhandenen Fragmenten möglichst weitgehend restauriert und rekonstruiert werden. Schon nach einer ersten Sichtung lässt sich feststellen, dass es sich hierbei um einige sehr gut erhaltene – wenn teilweise auch schon rudimentär restaurierte – Fundstücke handelt. Unter anderem befand sich in einer Urne der Leichenbrand eines Menschen.
Weitere, im Obergeschoss des Gebäudes lagernde Fundstücke (Keramikscherben, Mineralien, Metall-Repliken usw.), wurden ebenfalls in den Arbeitsraum verbracht und für die weitere Archivierung vorbereitet.
In einem gesonderten Arbeitsschritt widmete sich der Vorsitzende des Vereins, Friedhelm Raute, den diversen Feuersteinartefakten der Sammlung des 1980 verunglückten Ortsheimatpflegers und ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegers aus Lahde . Allein aus dem Bereich der bekannten Fundstelle „Lusebrink“ in Petershagen-Neuenknick, die noch heute durch die Mitglieder unseres Vereins betreut wird, sind wohlmöglich über 1000 Einzelstücke vorhanden, die alle handschriftlich nummeriert sind. Ein sehr deutlicher Beweis für die akribische Arbeitsweise des Archäologen Friedrich Brinkmann sen. Eine künftige Verwendungsmöglichkeit für diese Fundstücke wäre, sie Hochschulen für ihre Forschungsarbeit zur Verfügung zu stellen.
Bis zur vollständigen Sichtung des vorgefundenen Materials werden sicher noch einige Arbeitstreffen notwendig sein. Beim nächsten Termin der Arbeitsgruppe ist vorgesehen, Repräsentanten der Stadt Petershagen, der Presse, den im Stadtarchiv tätigen ehrenamtlichen Archivar*innen und eventuell weiteren interessierten Personen einen „Blick in die Restaurationswerkstatt“ zu ermöglichen. Genaueres werden wir dazu noch mitteilen.
An dieser Stelle wollen wir der Stadt Petershagen, besonders Herrn Bürgermeister Dirk Breves, für die Unterstützung und die Bereitstellung eines Arbeitsraumes im Gebäude des Stadtarchivs danken.
Gerne informieren wir Sie hier weiterhin aktuell über das Vorgehen und die Ergebnisse der Arbeitsgruppe.
Presseanfragen richten Sie bitte direkt an: pressesprecher@gefbdml.de