Porta Westfalica-Costedt. Ein schlicht erscheinender Goldring mit einem auffallend kleinen Durchmesser war unserem Verein 2023 eine Pressemitteilung wert, da sich sofort nach dem Auffinden abzeichnete, dass es sich bei dem Fund um eine echte Besonderheit handelt. Wir schätzten die Situation seinerzeit richtigerweise so ein, dass der Fund mit dem Zeitpunkt seiner Entdeckung in das Landeseigentum übergegangen ist.
Ein aktueller – mittlerweile rechtskräftiger – Bescheid des Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD NRW) kommt – gestützt auf ein Gutachten der Außenstelle Bielefeld der LWL-Archäologie für Westfalen* als örtlich zuständigem Fachamt für die Bodendenkmalpflege – zu einer gleichlautenden Einschätzung.
Dem Fund wird dem Bescheid zur Folge eine besondere wissenschaftliche Bedeutung zugemessen, weshalb der Ring in das Landeseigentum übergegangen ist. Eine detaillierte Berichterstattung zu dem Goldringfund finden Sie hier -> Link
Zu den Funden aus 2022 gehören neben dem Goldring aber auch zwei Orakelstäbchen, die ebenfalls mit ihrer Entdeckung in das Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen übergegangen sind. Auch diese finden in dem Bescheid des MHKBD NRW Beachtung. Auch bezüglich dieser Funde stellt das MHKBD NRW ihre große besondere wissenschaftliche Bedeutung fest.**
Orakelstäbchen dienten in der Antike der schicksalsgeleiteten Entscheidungsfindung. Ihr Hauptverbreitungsgebiet befindet sich hauptsächlich in den Niederlanden und Nordwestdeutschland.*** Gaius Iulius Caesar berichtete beispielsweise 58 v. Chr. von der Sitte der „Germanen“, durch Stäbchenwurf und Orakelspruch über die Möglichkeit eines anstehenden Kampfs zu entscheiden.**** Die Orakelbefragung kann man sich so vorstellen: Man nahm zwei nahezu identische Stäbchen – die sich einzig durch die Markierungen an den Schmalseiten voneinander unterschieden – sagte eventuell einen Orakelspruch auf und zog blind das eine oder das andere Stäbchen.***** Der römische Geschichtsschreiber Tacitus schrieb ca. 150 Jahre später:
„Sie schneiden die Rute eines Obstbaumes in Stäbchen und unterscheiden sie mit bestimmten Zeichen“
Unklar ist, in welchem Zusammenhang die beiden Artefakte in den Boden gelangten, auch hier ist ein Zusammenhang mit Bestattungen denkbar und bei anderen vergleichbaren Funden belegt.
Eine 2022 geborgene fragmentierte Haarnadel und ein unregelmäßig runder Gürtelbeschlag aus einer Kupferlegierung, der Reste einer Verzinnung aufweist, sollen hier nur am Rande erwähnt sein. Auch sie sind mittlerweile aufgrund ihrer großen besonderen wissenschaftlichen Bedeutung Landeseigentum.
Den ehrlichen Findern Herrn Daniel Bake und Herrn Willi Köster danken wir an dieser Stelle!
Mitte des Jahres plant der Verein die Herausgabe einer Publikation, die die bisherigen Forschungsergebnisse des Projekts in Costedt zusammenfassen und dezidiert auf die große Bedeutung unserer Arbeit vor Ort hinweisen soll.
Text: Daniel Bake & Gudrun Görler für das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der GeFBdML e.V.
Fotos: LWL/A. Madziala
Mit Genehmigung des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der LWL-Archäologie für Westfalen
Bearbeitung der Collage: Daniel Bake/GeFBdML e.V.
Quellenangaben:
*LWL-Archäologie für Westfalen, Schatzregalgutachten gem. § 18 Abs. 1 DSchG NRW, vom 29.08.2023, S. 2
**Bescheid zur Festsetzung der Belohnung gemäß §18 Absatz 1 Satz 1 DSchG NRW des MHKBD NRW vom 5. Dezember 2023
***Dieter Bischop, Der Haruspex von Huchting?, In: Archäologie in Deutschland, Nr. 1 (Februar – März 2016), S. 44
****Elisabeth Dickmann, Orakelstäbchen. In: Heinrich Beck/Dieter Geuenich/Heiko Steuer (Hrsg.), Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 22 (Berlin 2002) S. 139–141
****Elisabeth Dickmann, Orakelstäbchen. In: Christoph Stiegemann/Martin Kroker/Wolfgang Walter (Hrsg.), CREDO. Christianisierung Europas im Mittelalter. Ausstellungskatalog Paderborn, S. 413–414
*****Georg Eggenstein, Die Römische Kaiserzeit in Westfalen, In: Archäologie in Ostwestfalen, Nr. 9, S. 63
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Der studierte Geologe steht dem Verein seit Mitte 2023 als wissenschaftlicher Beirat ehrenamtlich zur Verfügung. Alle Fragen rund um die Themen Geologie und Paläontologie fallen in seinen Tätigkeitsbereich. So steht dem Verein – mit seiner Ernennung – nicht nur ein ausgezeichneter Fachmann bei geologischen und paläontologischen Fragestellungen zur Seite, auch Bürger und Bürgerinnen können sich beispielsweise bei Fragen zu Fossilien oder Mineralien vertrauensvoll an Herrn Benn wenden. Diese Anfragen werden rein ehrenamtlich abgearbeitet.
Marc Redeker steht dem Verein seit Anfang 2023 als Fotograf und Kameramann zur Verfügung.
Technischer Leiter des Vereins ist seit Mitte 2022 Robert Ludwig aus Petershagen.
Seit 2021 ist er ehrenamtlich für die Technik der Dauerausstellung in Porta Westfalica-Barkhausen zum Fundplatz „Im Römerlager“ und zur Archäologie in Porta Westfalica allgemein verantwortlich und aktuell mit dem Aufbau der Ausstellung zur Sammlung des ehemaligen Bodendenkmalpflegers Friedrich Brinkmann´s und der Pflege und Neuanschaffung des Vereinsinventars betraut.
Im Dezember 2022 wählte die Mitgliederschaft des Vereins Herrn Wingender, während der Jahreshauptversammlung 2022 auf dem Lusebrink in Neuenknick, zum ersten Vorsitzenden des Vereins. Er folgte Herrn Friedhelm Raute in das Amt, der seinen Vorsitz aus persönlichen Gründen abgab.
Seit Juli 2021 koordiniert der 1955 geborene Ortsheimatpfleger von Döhren, ehrenamtlich die Tätigkeiten der „Arbeitsgruppe Sammlung F. Brinkmann“ im Archiv der Stadt Petershagen in Neuenknick. Als Mitglied gehört er der Gesellschaft zur Förderung der Bodendenkmalpflege im Kreis Minden-Lübbecke e.V. seit 2019 mit der Mitgliedsnummer 13 an.
Der studierte Diplom-Verwaltungsbetriebswirt aus Döhren war bis April 2019 bei der Deutschen Bundesbahn bzw. Deutsche Bahn AG beschäftigt, zuletzt als Personalleiter bei der DB Netz AG im Regionalbereich Nord. Persönliche Schwerpunkte neben der Kerntätigkeit: Nachwuchsmanagement, Changemanagement, Coaching, Kommunikation, Moderation, Diversity, Generationenmanagement und Konfliktmanagement.
Die Liste seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten ist lang vom Geschäftsführer des TuS Döhren 1964 e. V. (bis 1996), über die Organisation des Döhrener Entenrennens bis 2016, zum ehrenamtlichen Richter beim Arbeitsgericht Bremen (bis 2018).
Aktuell hat er das Amt des Ortsheimatpflegers in Petershagen-Döhren (seit 2016) inne. Er ist seit 2019 Mitarbeiter im Stadtarchiv der Stadt Petershagen und von 2020 an Schriftführer in der Seniorenvertretung der Stadt Petershagen.
Für seine Verdienste um die GeFBdML e.V. erhielt er 2021 die Verdienstmedaille des Vereins. Er ist 2022 mit der Ehrenamtskarte des Landes Nordrhein-Westfalen für seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Bodendenkmalpflege ausgezeichnet worden.
Unsere gewählte Pressesprecherin ist seit Dezember 2022 die Erzieherin aus Heimsen, ist Frau Karin Höhle gefolgt, die das Amt aufgrund privater Umstände abgeben wollte.
Für ihre Verdienste um die GeFBdML e.V. und ihre Bemühungen zur Aufarbeitung der Sammlung Friedrich Brinkmann´s erhielt sie 2022 die Verdienstmedaille des Vereins.
Zweiter Vorsitzender und Geschäftsführer ist seit Dezember 2018 Daniel Bake. Bake ist seit 2012 freiwillig in der Archäologie im Mühlenkreis tätig. Im Kreis Minden-Lübbecke arbeitete er auf der Grabung 2018 in Petershagen-Wietersheim „Auf der Bult“ als Assistent der Grabungsleitung. Er war bis Ende 2020 hauptamtlich bei archäologischen Fachunternehmen in Westfalen, Niedersachsen und Bayern als Grabungstechniker, Grabungsassistent oder Grabungsfacharbeiter beschäftigt. 2021 führte er eigenverantwortlich, behördlich beauflagte (archäologische) Baubegleitungen durch.
Bis 2020 war er freiwilliger Mitarbeiter der LWL-Archäologie für Westfalen auf mehreren Bodendenkmälern im Kreis Minden-Lübbecke. Für seine herausragenden Verdienste um die GeFBdML e.V. erhielt er 2021 die Verdienstmedaille und Ehrenurkunde des Vereins. Er ist eines der Gründungsmitglieder des Vereins.
Seit 2021 ist er ehrenamtlicher Kurator der Dauerausstellung in Porta Westfalica-Barkhausen zum Fundplatz „Im Römerlager“ und zur Archäologie in Porta Westfalica allgemein.
Er ist 2022 mit der Ehrenamtskarte des Landes Nordrhein-Westfalen für seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Bodendenkmalpflege ausgezeichnet worden.
Seit 2020 steht Ole Uecker dem Vorstand des Vereins als wissenschaftlicher Beirat zur Seite. Als Student der Ur- und Frühgeschichte an der Universität Hamburg, studentische Hilfskraft der Bodendenkmalpflege des Landkreises Harburg im Archäologischen Museum Hamburg (AMH), Mitglied der Arbeitsgruppe Praktische Archäologie des AMH und Mitglied der Arbeitsgruppe Luftfahrtarchäologie in Niedersachsen, verfügt Herr Uecker über eine gute Mischung aus akademischer und praktischer Erfahrung, um dem Vorstand beratend zur Seite zu stehen.
Unser Datenschutzbeauftragter ist seit Anfang 2019 Jonas Rosenfeldt, der studierte Informatiker ist gleichzeitig auch beruflich Datenschutzbeauftragter und damit personell ein echter Glücksgriff für unseren Verein. Vor seinem Studium leistet er seinen Zivildienst im Rettungsdienst als Rettungssanitäter ab, nach seiner Pflichtzeit arbeitete er weiter ehrenamtlich im Rettungsdienst.
Der erste Vorsitzende ist seit Dezember 2019 der Diplom-Ingenieur (FH) Friedhelm Raute. Im Landkreis Luckau war Raute bis zur Wende als Bodendenkmalpfleger tätig, 1983 kam es zur Gründung der „Arbeitsgruppe Bodendenkmalpflege“ im Landkreis Luckau, dessen Leitung Raute im Jahr 1987 übernahm. Für die Arbeitsgruppe Bodendenkmalpflege in Finsterwalde, die jährlich ein Wochenlager für junge Archäologen durchführte, war Raute als ehrenamtlicher Betreuer tätig. Raute sammelte Grabungserfahrung beim Museum für Ur- und Frühgeschichte Potsdam sowie bei der Akademie der Wissenschaften der DDR. Auch heute in seinem Ruhestand ist der ehemalige Beamte des Eisenbahn-Bundesamt als passionierter Feldbegeher unterwegs.
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