Petershagen-Windheim. Als sich am vergangen Sonntag unsere Mitglieder Barbara Sparenborg, Daniel Bake, Frank Schwarze und Jonas Rosenfeldt in Windheim zu einer Feldbegehung trafen, war ihnen noch nicht bewusst, welche Aufregung die Begehung nach sich ziehen würde.
Ausgestattet mit einer denkmalrechtlichen Erlaubnis durch die Obere Denkmalschutzbehörden nutzten einige bei dieser Begehung auch Metallsonden, um im Erdreich verborgene Gegenstände auffinden zu können. Ihr Ansinnen war es auf der, in den vergangenen Jahren sehr fundreichen Fundstelle, Artefakte vor der Zerstörung durch den Pflug zu retten. Dass sie aber einen Fund machen würden, der zur Zerstörung gebaut wurde, ahnten sie nicht.
Landeigentümer Wilhelm David aus Windheim hatte zwar schon 2014 von dem Beschuss des Orts Windheim Anfang des Jahres 1945 berichtet, allerdings war nach über 75 Jahren nicht zu vermuten, dass sich im Pflughorizont noch Geschoss aus diesem Beschuss finden würden. Trotzdem gingen unsere Mitglieder sehr vorsichtig bei der Freilegung von georteten Signalen vor, ein Umstand der vermutlich schlimmeres verhindert hat. Denn gegen 18 Uhr ortete Jonas Rosenfeldt ein größeres Eisensignal, welches sich, vorsichtig freigelegt, als (90mm? o. 87mm?) Granate aus dem Zweiten Weltkrieg entpuppte.
Im Frühjahr 1945 hatten alliierten Truppen von Ovenstädt aus über die Weser in die Ortschaft gefeuert, um einen eventuell aufkommenden Widerstand gegen die Befreiung durch die Alliierten direkt zu ersticken. Der damals 11-jährige Wilhelm David erinnert sich noch gut: „Im Keller waren wir, zusammen mit Flüchtlingen aus dem Osten, die Köpfe unten. Es knallte über uns. Eine Granate ging durch Fenster in die Küche. Die Suppe lag danach auf dem Boden. Den Tag blieben wir ohne Mahlzeit.“
Die Granaten trafen den Stall der Familie David. „Eine zerfetzte zwei Bäume rechts neben dem Stall.“ berichtete der mittlerweile 87-jährige ehemalige Diplom-Ingenieur und Leistungssportler. Eine andere Granate ging durch die Wand des Stalls, durchschlug zwei Balken und explodierte im Inneren. Die Spuren des Beschusses sind noch heute unverkennbar. Ziegel mussten erneuert werden und die Einschläge der Splitter mit Zement aufgefüllt werden. Die im Stall zurückgeblieben Splitter der Granate, die Herr David 1945 aufgesammelt hatte, befinden sich noch heute in seinem Besitz. Sein Vater hisste bereits vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen die weiße Fahne am Haus, was vermutlich dazu führte, dass der Hof nach dem ersten Beschuss nicht noch weiter beschossen wurde.
Kurz nach dem Fund der Granate hatte der Verein die Kreispolizeibehörde über die Entdeckung informiert, um die Beseitigung schnellstmöglich stattfinden zu lassen. Ein herbeigeeilter Streifenwagen und eine Mitarbeiterin der Stadt Petershagen erzeugten einiges Aufsehen, sodass schnell bekannt wurde, was sich auf dem Acker westlich von Windheim abspielte.
Der alarmierte Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung hatte aufgrund der Lichtverhältnisse der anbrechenden Dämmerung eine Sprengung erst für den folgenden Montag festgelegt, weshalb im Zuge einer kleinen „Amtshilfe“ -für die Stadt Petershagen- durch einen Landwirt und Mitglieder unseres Vereins die Granate in der Nacht durch eine bedeckende Stahlplatte abgesichert wurde.
Heute Vormittag war es dann soweit. Die Feuerwehr der Löschgruppe Windheim stellte eine Brandwache. Ordnungsamt, Polizei und Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt Petershagen sperrten eine Straße und sicherten den Bereich der Sprengung. Der Pächter der Fläche, Herr Sebastian Römbke aus Windheim, brachte den benötigten Sand, um die Streuung der Splitter zu verringern. Es erfolgte eine unproblematische Sprengung der Granate, durch die Kampfmittelräumer aus Arnsberg. Übrig blieb nicht viel, einige Splitter auf dem Acker und ein Loch halb verfüllt mit Sand.
Das umsichtige Handeln aller Beteiligten hat in diesem Fall schlimmeres verhindert und tatsächlich ein Stück Land in Petershagen sicherer gemacht. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat in Aussicht gestellt, dass die Fläche auf weitere Kampfmittel untersucht werden muss. Wir werden unsere Arbeit vor Ort bis zur Klärung ruhen lassen. Grundstückseigentümer und Pächter untersagen jedem Dritten bis auf weiteres das Betreten der Fläche.
„Ich hoffe, dass die Mensch daraus gelernt haben“ lautet ein Wunsch, den der 87-jährige Wilhelm David am vergangen Sonntag äußert. Das hoffen wir auch!
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren.
EINSTELLUNGENAKZEPTIERENNotwendige Cookies sind für die ordnungsgemäße Funktion der Website unbedingt erforderlich. Diese Kategorie enthält nur Cookies, die grundlegende Funktionen und Sicherheitsmerkmale der Website gewährleisten. Diese Cookies speichern keine persönlichen Informationen.
Alle Cookies, die für die Funktion der Website möglicherweise nicht besonders erforderlich sind und speziell zur Erfassung personenbezogener Daten des Benutzers über Analysen, Anzeigen und andere eingebettete Inhalte verwendet werden, werden als nicht erforderliche Cookies bezeichnet. Es ist obligatorisch, die Zustimmung des Benutzers einzuholen, bevor diese Cookies auf Ihrer Website ausgeführt werden.
Der studierte Geologe steht dem Verein seit Mitte 2023 als wissenschaftlicher Beirat ehrenamtlich zur Verfügung. Alle Fragen rund um die Themen Geologie und Paläontologie fallen in seinen Tätigkeitsbereich. So steht dem Verein – mit seiner Ernennung – nicht nur ein ausgezeichneter Fachmann bei geologischen und paläontologischen Fragestellungen zur Seite, auch Bürger und Bürgerinnen können sich beispielsweise bei Fragen zu Fossilien oder Mineralien vertrauensvoll an Herrn Benn wenden. Diese Anfragen werden rein ehrenamtlich abgearbeitet.
Marc Redeker steht dem Verein seit Anfang 2023 als Fotograf und Kameramann zur Verfügung.
Technischer Leiter des Vereins ist seit Mitte 2022 Robert Ludwig aus Petershagen.
Seit 2021 ist er ehrenamtlich für die Technik der Dauerausstellung in Porta Westfalica-Barkhausen zum Fundplatz „Im Römerlager“ und zur Archäologie in Porta Westfalica allgemein verantwortlich und aktuell mit dem Aufbau der Ausstellung zur Sammlung des ehemaligen Bodendenkmalpflegers Friedrich Brinkmann´s und der Pflege und Neuanschaffung des Vereinsinventars betraut.
Im Dezember 2022 wählte die Mitgliederschaft des Vereins Herrn Wingender, während der Jahreshauptversammlung 2022 auf dem Lusebrink in Neuenknick, zum ersten Vorsitzenden des Vereins. Er folgte Herrn Friedhelm Raute in das Amt, der seinen Vorsitz aus persönlichen Gründen abgab.
Seit Juli 2021 koordiniert der 1955 geborene Ortsheimatpfleger von Döhren, ehrenamtlich die Tätigkeiten der „Arbeitsgruppe Sammlung F. Brinkmann“ im Archiv der Stadt Petershagen in Neuenknick. Als Mitglied gehört er der Gesellschaft zur Förderung der Bodendenkmalpflege im Kreis Minden-Lübbecke e.V. seit 2019 mit der Mitgliedsnummer 13 an.
Der studierte Diplom-Verwaltungsbetriebswirt aus Döhren war bis April 2019 bei der Deutschen Bundesbahn bzw. Deutsche Bahn AG beschäftigt, zuletzt als Personalleiter bei der DB Netz AG im Regionalbereich Nord. Persönliche Schwerpunkte neben der Kerntätigkeit: Nachwuchsmanagement, Changemanagement, Coaching, Kommunikation, Moderation, Diversity, Generationenmanagement und Konfliktmanagement.
Die Liste seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten ist lang vom Geschäftsführer des TuS Döhren 1964 e. V. (bis 1996), über die Organisation des Döhrener Entenrennens bis 2016, zum ehrenamtlichen Richter beim Arbeitsgericht Bremen (bis 2018).
Aktuell hat er das Amt des Ortsheimatpflegers in Petershagen-Döhren (seit 2016) inne. Er ist seit 2019 Mitarbeiter im Stadtarchiv der Stadt Petershagen und von 2020 an Schriftführer in der Seniorenvertretung der Stadt Petershagen.
Für seine Verdienste um die GeFBdML e.V. erhielt er 2021 die Verdienstmedaille des Vereins. Er ist 2022 mit der Ehrenamtskarte des Landes Nordrhein-Westfalen für seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Bodendenkmalpflege ausgezeichnet worden.
Unsere gewählte Pressesprecherin ist seit Dezember 2022 die Erzieherin aus Heimsen, ist Frau Karin Höhle gefolgt, die das Amt aufgrund privater Umstände abgeben wollte.
Für ihre Verdienste um die GeFBdML e.V. und ihre Bemühungen zur Aufarbeitung der Sammlung Friedrich Brinkmann´s erhielt sie 2022 die Verdienstmedaille des Vereins.
Zweiter Vorsitzender und Geschäftsführer ist seit Dezember 2018 Daniel Bake. Bake ist seit 2012 freiwillig in der Archäologie im Mühlenkreis tätig. Im Kreis Minden-Lübbecke arbeitete er auf der Grabung 2018 in Petershagen-Wietersheim „Auf der Bult“ als Assistent der Grabungsleitung. Er war bis Ende 2020 hauptamtlich bei archäologischen Fachunternehmen in Westfalen, Niedersachsen und Bayern als Grabungstechniker, Grabungsassistent oder Grabungsfacharbeiter beschäftigt. 2021 führte er eigenverantwortlich, behördlich beauflagte (archäologische) Baubegleitungen durch.
Bis 2020 war er freiwilliger Mitarbeiter der LWL-Archäologie für Westfalen auf mehreren Bodendenkmälern im Kreis Minden-Lübbecke. Für seine herausragenden Verdienste um die GeFBdML e.V. erhielt er 2021 die Verdienstmedaille und Ehrenurkunde des Vereins. Er ist eines der Gründungsmitglieder des Vereins.
Seit 2021 ist er ehrenamtlicher Kurator der Dauerausstellung in Porta Westfalica-Barkhausen zum Fundplatz „Im Römerlager“ und zur Archäologie in Porta Westfalica allgemein.
Er ist 2022 mit der Ehrenamtskarte des Landes Nordrhein-Westfalen für seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Bodendenkmalpflege ausgezeichnet worden.
Seit 2020 steht Ole Uecker dem Vorstand des Vereins als wissenschaftlicher Beirat zur Seite. Als Student der Ur- und Frühgeschichte an der Universität Hamburg, studentische Hilfskraft der Bodendenkmalpflege des Landkreises Harburg im Archäologischen Museum Hamburg (AMH), Mitglied der Arbeitsgruppe Praktische Archäologie des AMH und Mitglied der Arbeitsgruppe Luftfahrtarchäologie in Niedersachsen, verfügt Herr Uecker über eine gute Mischung aus akademischer und praktischer Erfahrung, um dem Vorstand beratend zur Seite zu stehen.
Unser Datenschutzbeauftragter ist seit Anfang 2019 Jonas Rosenfeldt, der studierte Informatiker ist gleichzeitig auch beruflich Datenschutzbeauftragter und damit personell ein echter Glücksgriff für unseren Verein. Vor seinem Studium leistet er seinen Zivildienst im Rettungsdienst als Rettungssanitäter ab, nach seiner Pflichtzeit arbeitete er weiter ehrenamtlich im Rettungsdienst.
Der erste Vorsitzende ist seit Dezember 2019 der Diplom-Ingenieur (FH) Friedhelm Raute. Im Landkreis Luckau war Raute bis zur Wende als Bodendenkmalpfleger tätig, 1983 kam es zur Gründung der „Arbeitsgruppe Bodendenkmalpflege“ im Landkreis Luckau, dessen Leitung Raute im Jahr 1987 übernahm. Für die Arbeitsgruppe Bodendenkmalpflege in Finsterwalde, die jährlich ein Wochenlager für junge Archäologen durchführte, war Raute als ehrenamtlicher Betreuer tätig. Raute sammelte Grabungserfahrung beim Museum für Ur- und Frühgeschichte Potsdam sowie bei der Akademie der Wissenschaften der DDR. Auch heute in seinem Ruhestand ist der ehemalige Beamte des Eisenbahn-Bundesamt als passionierter Feldbegeher unterwegs.
Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.