
Unser Team in Suchformation. Foto: Daniel Bake/GeFBdML e.V.
Porta Westfalica-Costedt. Regelmäßig ermöglichen wir unseren Mitgliedern und Interessierten die Mitarbeit an unserer archäologischen Arbeit, so zum Beispiel am vergangenen Sonntag in Porta Westfalica. Denn dort trafen sich die Beteiligten am Forschungsprojekt Costedt und interessierte Mitglieder unseres Vereins, um weitere Flächen vor Ort zu prospektieren.
Diese archäologische Prospektion ist Teil des seit 2018 bestehenden Citizen-Science-Projekts in Costedt, welches die Bedeutung der heutigen Ortschaft als ur- und frühgeschichtlichen Siedlungsraum ab der Jungsteinzeit untersuchen soll. Auslöser für dieses Forschungsprojekt war das 1989 erschlossene Gräberfeld der jüngeren Römischen Kaiserzeit in Costedt und die Lokalisierung der zum Bestattungsplatz gehörenden Siedlung. Davon ausgehend, dass das Gräberfeld gemeinsam von zwei Hofgemeinschaften genutzt worden ist, die, nebenbei bemerkt, beide einer lokalen sozialen Führungsschicht angehört haben, lautet die zentrale Fragestellung der Untersuchung: Wo genau befanden sich die beiden Hofstellen dieser Siedler aus der jüngeren Römischen Kaiserzeit?
Unsere Untersuchungen, die zwischen dem Großen Weserbogen und der Porta Westfalica durchgeführt wurden und weiter stattfinden werden, haben in der Vergangenheit schon mehrfach für ganz besondere archäologische Funde gesorgt. In den vergangenen Jahren haben besonders drei römische Artefakte aus Gold in Costedt für Aufsehen gesorgt. Dabei handelt es sich zum einen um zwei römische Goldmünzen aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts, zum anderen um einen römischen Goldring, der einem Kind gehört haben muss.
Während der aktuelle Forschungskampagne in Costedt konnten zwei besondere Funde durch Friedhelm Raute und Willi Köster geborgen werden, die wir hier kurz vorstellen wollen.
Friedhelm Raute konnte einen keramischen Spinnwirtel bergen, der überaus gut erhalten ist. Auch wenn dessen genaue Datierung bisher noch aussteht, ist eine grobe Datierung in die späte Bronzezeit bis Kaiserzeit, durch Fundkontext, Material und Machart sehr wahrscheinlich.
Bei dem durch Willi Köster geborgenen Objekt handelt es sich um eine fragmentierte Haarnadel aus einer Kupferlegierung, vermutlich Bronze. Typologisch kann die Haarnadel, trotz starker Beschädigungen und Fehlstellen dem Typ Fécamp (4. bis 7. Jhd. n. Chr.) zugeordnet werden.
Diese beiden vorgestellten und die weiteren Funde werden in der kommenden Zeit dem Fachamt für die Bodendenkmalpflege gemeldet und übergeben, damit sie auch dort wissenschaftlich aufgenommen werden können.
Derweil arbeiten wir auch mit Hochdruck an einer Publikation zum Citizen-Science-Projekt in Costedt, welche die bisherigen Funde und Forschungsergebnisse populärwissenschaftlich und allgemeinverständlich abbilden will.
- Foto: Daniel Bake/GeFBdML e.V.
- Klopf- bzw. Schlagstein. Foto: Daniel Bake/GeFBdML e.V.
- Foto: Daniel Bake/GeFBdML e.V.
- Foto: Daniel Bake/GeFBdML e.V.
- Spinnwirtel. Foto: Daniel Bake/GeFBdML e.V.
- Haarnadel. Foto: Willi Köster/GeFBdML e.V.
Wer Interesse an der Mitarbeit an solchen Projekten hat, ist dazu aufgerufen, sich dem Verein anzuschließen.
Weitere Informationen unter:
www.gefbdml.de/mitglied-werden
An dieser Stelle sei allen am Projekt Beteiligten, den Grundstückseigentümern mit ihren Pächtern und dem Ortsheimatpfleger Herrn Ulrich Dörjes.
Text: Daniel Bake, Leiter des Forschungsprojekts und Gudrun Görler für das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der GeFBdML e.V.
Fotos: siehe Bildbeschreibungen
Presseanfragen richten Sie bitte an: pressesprecher@gefbml.de
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Weitere Berichterstattung zum Forschungsprojekt in Costedt:
- Erneut römische Goldmünze bei Costedt gefunden – Ein spätantiker Solidus aus Porta Westfalica
- Heilendes Wasser in Costedt? – Eine besondere Glasmarke von der Porta Westfalica
- Ein Kieselgeoden-Rechteckbeil vom Großen Weserbogen
- Citizen-Science-Projekt am Großen Weserbogen
- Archäologie in Porta Westfalica – Römischer Kinder-Fingerring bei Costedt entdeckt
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