Petershagen-Döhren. Am 12. September 2021 beging unser Verein den Tag des offenen Denkmals in Kooperation mit der Mühlengruppe der Wassermühle Döhren in Petershagen-Döhren. Initiiert hatten diese Kooperation GeFBdML-Mitglied und Döhrens Ortsheimatpfleger Bernd Wingender und GeFBdML-Geschäftsführer Daniel Bake. Mühlenbesitzer Burkhard Ehlerding aus Döhren war von vornherein sehr angetan von der Idee, die neuere und ältere Geschichte zu verbinden und unternahm alles, unseren Verein bestmöglich bei der Planung, dem Aufbau und der Durchführung zu unterstützen.
An einem ansprechend aufgebauten Informationsstand, der vor allem von Bernd Wingender, der GeFBdML-Pressesprecherin Karin Höhle und den beiden GeFBdML-Vorsitzenden Friedhelm Raute und Daniel Bake betreut wurde, nahm der Verein die Besucher*innen auf eine chronologisch geführte Reise von der Steinzeit bis in die Bronzezeit mit. Mit detailgetreu nachgebildeten Werkzeugen konnten die Epochen aktiv nacherlebt werden. Mit Feuersteinklingen konnten Möhren zerlegt und mit einer jungsteinzeitlichen Schiebmühle Einkorn gemahlen werden. Die Besucher*innen konnten sich so unteranderem selbst von der Schärfe des bearbeiteten Feuerstein überzeugen. Ein besonderes Artefakt dieser Ausstellung war der ca. 120.000 Jahre alte Faustkeil, der im November letzten Jahres von einem Vereinsmitglied in Petershagen-Döhren gefunden wurde.
Sehr großes Interesse fanden auch die ausgestellten Artefakte aus Petershagen-Döhren. Hier konnten die Besucher*innen mehrere Urnen, Keramikscherben, Repliken von Speerspitzen und Dolchen aus Bronze (die Originale befinden sich im LWL-Museum für Archäologie – Westfälischen Landesmuseum in Herne) bewundern.
Die „Jungen Archäologen & Archäologinnen“ konnte in einer, von Jessica Wehmeyer betreuten, nachgestellten Ausgrabung, aktiv nach Artefakten graben, diese dokumentieren und das Grabungsgefühl hautnah erfahren. Jede*r junge Ausgräber*in konnte sich in Form von bereitgestellten Fossilien und Schokomünzen eine kleine Erinnerung an den Tag mit nach Hause nehmen. Sehr schön war, dass hier nicht nur die Kinder ihren Spaß hatten, sondern auch die Eltern teilweise tatkräftig mitbuddelten oder den Grabungsergebnissen gespannt entgegenfieberten.
Die GeFBdML-Mitglieder und lizensierten Sondengänger Willi Köster und Frank Schwarze boten Demonstrations-Sondengänge an. Die Besucher*innen zeigten sich fasziniert von der Technik sowie dem Wissen und Können der Sondengänger, die vor jeder Demonstration auch auf die Rechtslage und die Gefahr durch evtl. noch im Boden lagernde Kampfmittel hingewiesen haben.
Auch die Drohne der Luftbild-Arbeitsgruppe des Vereins, die für die Luftbildarchäologie genutzt wird, versetzte die Interessierten in wahre Begeisterung. Der lizensierte Drohnenpilot Bake ließ die Drohne zu Demonstrationszwecken in regelmäßigen Abständen und mit genügend Abstand zum Publikum starten. Am Beispiel der im Luftbild erkennbaren Bewuchsmerkmale des Bodendenkmals Ützenburg in Döhren konnte die Bedeutung dieses Themas eindrucksvoll erklärt werden.
Auf einer Wiese oberhalb der Wassermühle hatten die Vereinsmitglieder um Ilona Wiese und Thomas Ahrens einen Lagerplatz, der dem eines Lagerplatzes aus dem 2.-3. Jahrhunderts nach Christus nachempfunden war, errichtet. In detailgetreu nachgefertigten Zelten wurde getöpfert, geschnitzt, Fische geräuchert, selbstgebackenes Brot und weitere Speisen angeboten. Aktiv konnten die Gäste ihre Treffsicherheit beim Bogenschießen unter Beweis stellen, welches Dietmar Ostermann betreute. Den Besucher*innen war es so möglich, die Römische Kaiserzeit mit allen Sinne zu erkunden – zu schmecken, zu riechen, zu sehen , zu hören und zu fühlen. Die Arbeit der Arbeitsgruppe Lebendige Geschichte, die sich selbst „Wirserluir“ (Leute von der Weser) bezeichnet, kann als das Highlight des vergangenen Tag des offenen Denkmals in Döhren bezeichnet werden.
Die Veranstaltung, bei der die Mühlengruppe auch Kaffee und Kuchen angeboten hat, wurde von zahlreichen Menschen besucht. Insgesamt waren es sicher weit über 1000 Besucher*innen. Zu ihnen zählte auch die Landtagsabgeordneten des Landes Nordrhein-Westfalen Bianca Winkelmann und Ernst-Wilhelm Rahe, die sich die Ausstellung unseres Vereins sehr genau angesehen und lange und intensiv mit den anwesenden Vereinsmitgliedern unterhalten haben. Gleiches gilt für den Bürgermeister der Stadt Petershagen, Dirk Brewes, der die Vereinsarbeit seit längerem kennt und offensichtlich auch sehr schätzt.
Im Fazit lässt sich festhalten, dass der Verein die Gelegenheit genutzt hat, um sich und seine Arbeit einer großen Zahl von Menschen zu präsentieren. Anhand der Gespräche wurde noch einmal sehr deutlich, wie groß das Interesse der Bevölkerung an der Geschichte und Archäologie ist. Als sehr angenehm wurde auch vielfach angemerkt, dass hier nicht nur Exponate ausgestellt wurden, sondern auch die Zusammenhänge und die Geschichte dazu erläutert und die Besucher*innen aktiv in die Geschichte eingebunden wurden. Eine Handvoll Besucher kündigte überdies an, unserem Verein als Mitglied beizutreten und so unsere Arbeit weiter zu unterstützen – sie sind herzlich willkommen. In einer bereitgestellten Amphore kam ein dreistelliger Betrag durch freiwillige Spenden der Besucher*innen zusammen, mit dem der Aufwand für den aktionsreichen Tag des Vereins gut gedeckt werden kann. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Spendern und Spenderinnen, sowie allen interessierten Gästen für den Besuch.
Besonderer Dank geht auch an alle Beteiligten des Vereins und der Mühlengruppe Döhren!
Die Autoren:
Bernd Wingender
Informationen über den Autor
Daniel Bake
Informationen über den Autor
Karin Höhle
Informationen über die Autorin
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Der studierte Geologe steht dem Verein seit Mitte 2023 als wissenschaftlicher Beirat ehrenamtlich zur Verfügung. Alle Fragen rund um die Themen Geologie und Paläontologie fallen in seinen Tätigkeitsbereich. So steht dem Verein – mit seiner Ernennung – nicht nur ein ausgezeichneter Fachmann bei geologischen und paläontologischen Fragestellungen zur Seite, auch Bürger und Bürgerinnen können sich beispielsweise bei Fragen zu Fossilien oder Mineralien vertrauensvoll an Herrn Benn wenden. Diese Anfragen werden rein ehrenamtlich abgearbeitet.
Marc Redeker steht dem Verein seit Anfang 2023 als Fotograf und Kameramann zur Verfügung.
Technischer Leiter des Vereins ist seit Mitte 2022 Robert Ludwig aus Petershagen.
Seit 2021 ist er ehrenamtlich für die Technik der Dauerausstellung in Porta Westfalica-Barkhausen zum Fundplatz „Im Römerlager“ und zur Archäologie in Porta Westfalica allgemein verantwortlich und aktuell mit dem Aufbau der Ausstellung zur Sammlung des ehemaligen Bodendenkmalpflegers Friedrich Brinkmann´s und der Pflege und Neuanschaffung des Vereinsinventars betraut.
Im Dezember 2022 wählte die Mitgliederschaft des Vereins Herrn Wingender, während der Jahreshauptversammlung 2022 auf dem Lusebrink in Neuenknick, zum ersten Vorsitzenden des Vereins. Er folgte Herrn Friedhelm Raute in das Amt, der seinen Vorsitz aus persönlichen Gründen abgab.
Seit Juli 2021 koordiniert der 1955 geborene Ortsheimatpfleger von Döhren, ehrenamtlich die Tätigkeiten der „Arbeitsgruppe Sammlung F. Brinkmann“ im Archiv der Stadt Petershagen in Neuenknick. Als Mitglied gehört er der Gesellschaft zur Förderung der Bodendenkmalpflege im Kreis Minden-Lübbecke e.V. seit 2019 mit der Mitgliedsnummer 13 an.
Der studierte Diplom-Verwaltungsbetriebswirt aus Döhren war bis April 2019 bei der Deutschen Bundesbahn bzw. Deutsche Bahn AG beschäftigt, zuletzt als Personalleiter bei der DB Netz AG im Regionalbereich Nord. Persönliche Schwerpunkte neben der Kerntätigkeit: Nachwuchsmanagement, Changemanagement, Coaching, Kommunikation, Moderation, Diversity, Generationenmanagement und Konfliktmanagement.
Die Liste seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten ist lang vom Geschäftsführer des TuS Döhren 1964 e. V. (bis 1996), über die Organisation des Döhrener Entenrennens bis 2016, zum ehrenamtlichen Richter beim Arbeitsgericht Bremen (bis 2018).
Aktuell hat er das Amt des Ortsheimatpflegers in Petershagen-Döhren (seit 2016) inne. Er ist seit 2019 Mitarbeiter im Stadtarchiv der Stadt Petershagen und von 2020 an Schriftführer in der Seniorenvertretung der Stadt Petershagen.
Für seine Verdienste um die GeFBdML e.V. erhielt er 2021 die Verdienstmedaille des Vereins. Er ist 2022 mit der Ehrenamtskarte des Landes Nordrhein-Westfalen für seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Bodendenkmalpflege ausgezeichnet worden.
Unsere gewählte Pressesprecherin ist seit Dezember 2022 die Erzieherin aus Heimsen, ist Frau Karin Höhle gefolgt, die das Amt aufgrund privater Umstände abgeben wollte.
Für ihre Verdienste um die GeFBdML e.V. und ihre Bemühungen zur Aufarbeitung der Sammlung Friedrich Brinkmann´s erhielt sie 2022 die Verdienstmedaille des Vereins.
Zweiter Vorsitzender und Geschäftsführer ist seit Dezember 2018 Daniel Bake. Bake ist seit 2012 freiwillig in der Archäologie im Mühlenkreis tätig. Im Kreis Minden-Lübbecke arbeitete er auf der Grabung 2018 in Petershagen-Wietersheim „Auf der Bult“ als Assistent der Grabungsleitung. Er war bis Ende 2020 hauptamtlich bei archäologischen Fachunternehmen in Westfalen, Niedersachsen und Bayern als Grabungstechniker, Grabungsassistent oder Grabungsfacharbeiter beschäftigt. 2021 führte er eigenverantwortlich, behördlich beauflagte (archäologische) Baubegleitungen durch.
Bis 2020 war er freiwilliger Mitarbeiter der LWL-Archäologie für Westfalen auf mehreren Bodendenkmälern im Kreis Minden-Lübbecke. Für seine herausragenden Verdienste um die GeFBdML e.V. erhielt er 2021 die Verdienstmedaille und Ehrenurkunde des Vereins. Er ist eines der Gründungsmitglieder des Vereins.
Seit 2021 ist er ehrenamtlicher Kurator der Dauerausstellung in Porta Westfalica-Barkhausen zum Fundplatz „Im Römerlager“ und zur Archäologie in Porta Westfalica allgemein.
Er ist 2022 mit der Ehrenamtskarte des Landes Nordrhein-Westfalen für seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Bodendenkmalpflege ausgezeichnet worden.
Seit 2020 steht Ole Uecker dem Vorstand des Vereins als wissenschaftlicher Beirat zur Seite. Als Student der Ur- und Frühgeschichte an der Universität Hamburg, studentische Hilfskraft der Bodendenkmalpflege des Landkreises Harburg im Archäologischen Museum Hamburg (AMH), Mitglied der Arbeitsgruppe Praktische Archäologie des AMH und Mitglied der Arbeitsgruppe Luftfahrtarchäologie in Niedersachsen, verfügt Herr Uecker über eine gute Mischung aus akademischer und praktischer Erfahrung, um dem Vorstand beratend zur Seite zu stehen.
Unser Datenschutzbeauftragter ist seit Anfang 2019 Jonas Rosenfeldt, der studierte Informatiker ist gleichzeitig auch beruflich Datenschutzbeauftragter und damit personell ein echter Glücksgriff für unseren Verein. Vor seinem Studium leistet er seinen Zivildienst im Rettungsdienst als Rettungssanitäter ab, nach seiner Pflichtzeit arbeitete er weiter ehrenamtlich im Rettungsdienst.
Der erste Vorsitzende ist seit Dezember 2019 der Diplom-Ingenieur (FH) Friedhelm Raute. Im Landkreis Luckau war Raute bis zur Wende als Bodendenkmalpfleger tätig, 1983 kam es zur Gründung der „Arbeitsgruppe Bodendenkmalpflege“ im Landkreis Luckau, dessen Leitung Raute im Jahr 1987 übernahm. Für die Arbeitsgruppe Bodendenkmalpflege in Finsterwalde, die jährlich ein Wochenlager für junge Archäologen durchführte, war Raute als ehrenamtlicher Betreuer tätig. Raute sammelte Grabungserfahrung beim Museum für Ur- und Frühgeschichte Potsdam sowie bei der Akademie der Wissenschaften der DDR. Auch heute in seinem Ruhestand ist der ehemalige Beamte des Eisenbahn-Bundesamt als passionierter Feldbegeher unterwegs.
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